11.10.2018

Medizintechnik - MRT der Westküstenkliniken arbeitet jetzt vollständig digital

Der Hochleistungs-Magnetresonanztomograf der Firma Philips basiert mit dem Upgrade jetzt erstmalig auf vollständiger digitaler Technik. Ähnlich wie beim Übergang vom analogen auf das digitalen Fernsehen ist die Signalerfassung und –übertragung unabhängig von der Anzahl der Kanäle, womit eine wesentlich höhere Bildqualität erzielt werden kann. Und je besser das Bild, desto sicherer wird die Diagnose.

Für den Patienten hat die Digitalisierung aber noch einen anderen entscheidenden Vorteil“, erklärt der Chefarzt des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Prof. Dr. Reimer Andresen. „Die Patienten sind weniger eingeengt, weil wir weniger Spulen anlegen müssen und die Untersuchungen verlaufen deutlich schneller. Das ist gerade bei ängstlichen Menschen oder Patienten, die nicht lange liegen können, sehr hilfreich.“

Durch die neue MRT-Technik ist es ferner möglich, das Gefäßsystem des Körpers ohne die zusätzliche Gabe von Kontrastmitteln darzustellen. Auch können größere Körperpartien in einem einzigen Untersuchungsgangs aufgenommen werden, wie das zentrale Nervensystem, ein Bein in seiner gesamten Länge oder auch der gesamte Körper.

Prof. Andresen, betont: „Dieses High-End System bietet eine erstklassige radiologische Versorgung. Ein zuverlässigeres Werkzeug in der Magnetresonanztomografie für bessere Bildqualität und kürzere Untersuchungszeiten gibt es einfach nicht. Im Vergleich zu vorher erhalten wir schneller und konsistenter Ergebnisse und können auch mehr Patienten als vorher untersuchen.“

Um detaillierte Strukturen innerhalb des menschlichen Körpers sichtbar zu machen, kommen bei der Magnetresonanztomografie (MRT) Magnetfelder und Hochfrequenzsignale gemeinsam zum Einsatz. Die magnetische Feldstärke wird dabei in Tesla (T) gemessen. Kliniker setzen schon lange MRT ein, weil das diagnostische Verfahren unterschiedliche Weichteile außergewöhnlich differenziert darstellt und dabei ohne Röntgenstrahlung arbeitet. Bislang haben alle MRT-Systeme analoge Komponenten für die Signalerfassung und -verarbeitung verwendet, um Bilder vom Patienten zu erzeugen. Allerdings begrenzt der Einsatz analoger Komponenten die Leistung in Bezug auf Bildschärfe und -qualität.

Die neue Digital-Technologie wurde mittels eines innovativen Upgrade-Verfahren installiert. Der Aufwand, die Kosten und der Materialverbrauch sind durch diese Form der Erneuerung viel geringer als bei einer vollständigen Neuanschaffung. Das größte und schwerste Teil des Kernspintomografen, der Magnet, wurde nicht erneuert. Der 5 Tonnen schwere Magnetring mit einem Durchmesser von rund 2 Metern in dem speziell eingerichteten Raum ist erhalten geblieben. Die neue Digital-Technologie wurde drum herum gebaut. Diese Lösung reduzierte die baulichen Kosten. Umbauten in der Kabine und der Elektronik entfielen ebenso wie Aufwand und Kosten für einen Kran. Durch eine reibungslose Umsetzung wurde der laufende Betrieb nur minimal beeinträchtigt. Insgesamt wurden von den Westküstenkliniken 800.000 Euro für die Umrüstung des MRT investiert.

„Auf diese Weise konnten wir schnell und vergleichsweise kostengünstig die Qualität der Diagnostik und Behandlung für unsere Patientinnen und Patienten weiter steigern“, unterstreicht WKK-Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre.

Blick auf das neue aufgerüstete MRT.