Transfusionswesen und Hämotherapie am WKK
Wir schützen unser rotes Gold
Blut ist in jeder Hinsicht kostbar. Daher wachen wir ganz besonders über den Schatz des Roten Goldes. Als einziges Krankenhaus in Deutschland haben wir die Stelle einer Transfusionskoordinatorin eingerichtet. Der Aufwand zahlt sich aus – sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Klinik selber. Darüber hinaus sind wir mit dem Gold-Siegel für Patient Blood Management ausgezeichnet.
Eine erste ganz greifbare Maßnahme beim Blutsparen ist die Verwendung kleinerer Proben-Röhrchen für die Labordiagnostik..
Dank der Einführung dieser neuen Probenröhrchen können wir nun beispielsweise für die Klinische Chemie wie zum Beispiel die Bestimmung von Leberwerten nur noch 4,0 ml Blut entnehmen, anstatt der bisherigen 7,5 ml. Dies stellt eine erhebliche Reduzierung um fast die Hälfte dar. Im Durchschnitt erwarten wir, durch diese Änderung etwa 35 Prozent des bisher benötigten Blutes einsparen zu können.
Für jede oder jeden, der sich schon einmal beim Arzt hat Blut abnehmen lassen, erscheinen diese Mengen winzig im Vergleich zu den gut sieben Litern des kostbaren Lebenssafts, der im Körper eines Erwachsenen zirkuliert. Doch wenn während eines längeren Krankenhausaufenthalts häufiger Blut abgenommen wird, dann schwächt das die Patientinnen und Patienten weiter und können gerade auf der Intensivstation auch transfusionspflichtig werden.
Daher ist eine gute Anamnese, also eine Erhebung der Patientengeschichte, wichtig, um zu erkennen, welche Proben verzichtbar sind.
Die Blutentnahme ist nur ein kleines, aber sehr plastisches Beispiel dafür, worauf es beim Umgang mit Blut und Blutprodukten im Krankenhaus ankommt und welche vermeintlich auch kleinen Maßnahmen bereits einen großen Effekt haben.
Eine weitere Maßnahme ist die gute Vorbereitung eines geplanten Eingriffs. Durch die Gabe von Eisen kann beispielsweise bei bestimmten Patientinnen und Patienten die Wahrscheinlichkeit gesenkt werden, unter oder nach der OP eine Bluttransfusion zu benötigen.
Wir haben verbindliche Richtlinien zum Umgang mit Blut und Blutprodukten festgelegt, die sich an den international gültigen Standards des weltweiten Netzwerks „Patient Blood Management“ orientieren. Der Zusammenschluss von Experten aus aller Welt hat die Westküstenkliniken auch jüngst mit dem Gold-Status zertifiziert.
Das PBM fordert beispielsweise für die Zertifizierung einer Klinik auch die Zertifizierung der jeweiligen Transfusionsbeauftragten nach den Regeln des Netzwerks. Transfusionsbeauftragte sind Ärzt*innen, die in ihrem jeweiligen Fachbereich für das Thema zuständig sind.
Darüber hinaus müssen wir durch unsere Beteiligung am Patient Blood Management unsere Standards immer aktuell halten und durch unabhängige Fachexperten überprüfen lassen.
Dadurch ist gewährleistet, dass wir fachlich immer auf dem neuesten Stand sind. Für die Patienten bedeutet das eine bessere Behandlungsqualität und mehr Sicherheit.
Unser Team
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Facharzt für Anästhesiologie
Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin, Leitender Notarzt, Hygienebeauftragter Arzt, TEE in Anästhesie und Intensivmedizin
E-Mail schreiben