Heide - In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Klinik für Neurochirurgie am Westküstenklinikum Heide einen hervorragenden Ruf erworben, der weit über die Region hinausreicht. "Die Klinik hat nicht nur ihren Anteil an der bestmöglichen Versorgung der Patienten, sondern auch am hervorragenden Ansehen des gesamten Klinikums. Und wir können sicher davon ausgehen, dass der Fachbereich auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum medizinischen Fortschritt an der Westküste und darüber hinaus leisten wird", sagte Landrat Dr. Jörn Klimant beim Festakt zum Silberjubiläum der Abteilung.
Die ersten 20 Jahre der Neurochirurgie in Heide sind eng verbunden mit dem ersten Chefarzt der Klinik, Dr. med. Hartmut Wiegand. Gemeinsam mit drei weiteren Ärzten der Medizinischen Hochschule Hannover folgte er 1986 dem Ruf nach Heide und baute die Klinik zur einzigen vollstationären medizinischen Abteilung ihrer Art mit einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung an der schleswig-holsteinischen Westküste aus. Einer der drei Ärzte aus Hannover war der jetzige Leitende Oberarzt Dieter Voß, der beim Festakt für sein 25-jähriges Dienstjubiläum am WKK geehrt wurde.
Wie seinerzeit von der Landespolitik gefordert und innerhalb des Krankenhauses von Harald Stender, damals noch Stellvertreter des Krankenhausdirektors, vorangetrieben, gab es fortan neben Kiel, Lübeck und Flensburg auch an der schleswig-holsteinischen Westküste einen Standort zur wohnortnahen neurochirurgischen Versorgung der Bevölkerung. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Geschichte der Klinik zu einer Erfolgsstory, von der der frühere Chefarzt während der Feierstunde zu berichten wusste.
Die wachsende Stellenwert der Klinik für Neurochirurgie lässt sich auch anhand der Behandlungszahlen ablesen: Während die Verweildauer von etwa 15 auf knapp zehn Tage pro Patient zurückging, gibt es bei stetig hoher Auslastung der Bettenkapazitäten - 2010 lag sie bei exakt 90 Prozent - eine steigende Fallzahl sowie immer mehr Operationen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1629 Patienten behandelt, 1266 von ihnen operativ.
In seiner Ansprache wies Dr. med. Urs Nissen, seit fünf Jahren Chefarzt und damit Nachfolger von Dr. Wiegand, vor allem auf das breit angelegte Leistungsspektrum hin: "Nicht nur die stationäre Aufnahme und schwierige Operationen sind Teil unserer Arbeit, inzwischen gehören zunehmend auch ambulante Operationen und Beratungen in den Medizinischen Versorgungszentren zum neurochirurgischen Alltag."
Schwerpunkte der Neurochirurgischen Klinik in Heide sind die Behandlung von Hirntumoren, die Schädelbasischirurgie und die Behandlung von Hirngefäßerkrankungen sowie die Therapie verschiedenartigster Wirbelsäulenerkrankungen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Kinderneurochirurgie bei speziellen Erkrankungen und Fehlbildungen des Schädels und des Zentralnervensystems. Zur Diagnostik und operativer Therapie stehen dem Team um Dr. Nissen hochmoderne Geräte zur Verfügung. Dazu gehören zum Beispiel hochwertige OP-Mikroskope einschließlich eines Fluoreszenzmikroskops, ein Navigationssystem für Kopf- und Wirbelsäuleneingriffe sowie intraoperative Bildgebung mit entsprechenden Bildwandlern. Darüber hinaus nutzt die Klinik die technischen Vorteile anderer Abteilungen, insbesondere das 3-Tesla-MRT und ein hochauflösendes CT.
Der heutige Chefarzt ist sich daher sich: "Da die Klinik hervorragend aufgestellt ist, wird sie sicher auch in Zukunft weitere Herausforderungen meistern können. Dazu gehören zum Beispiel die Fortsetzung der Weiterbildung neurochirurgischer Assistenten und die vollstationäre Rund-um-die-Uhr-Versorgung - und zwar auch in Anbetracht eines wachsenden Wettbewerbs."
Feierlich umrahmt wurde die Veranstaltung im Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen von jungen Musikern der Dithmarscher Musikschule.
29.08.2011