30.04.2019

Förderverein WKK Heide - Tierischer Besucher bei der Versammlung der Klinikförderer

Zwei Esel und ein Hund gehörten zu den Gästen der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde und Förderer des Westküstenklinikums Heide. Denn die Klinikfreunde wollen die tiergestützte Therapie an den West­­küstenkliniken im Rahmen eines Sonderprojektes fördern. Außerdem soll auch ein sogenanntes Bettfahrrad gefördert  werden. 

Christina Freytag und Diotima Csipai waren nicht alleine zur Mitgliederversammlung des Fördervereins gekommen. Die beiden Expertinnen für tiergestützte Therapie hatten die beiden Esel Greta und Flöckchen sowie Therapiehündin Smilla mitgebracht, um den Mitgliedern des Fördervereins das Thema im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar zu machen. Und tatsächlich suchten die beiden Esel den Kontakt zu den Besuchern und ließen sich streicheln, während Christina Freytag und Diotima Csipai über ihre Arbeit berichteten.

Christina Freytag ist Diplom-Psychologin und Leitende Psychologin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Westküstenkliniken in Heide und bietet gemeinsam mit Therapeutin Diotima Csipai die tiergestützte Therapie in Heide an. Mehr als 20 Tiere gehören zum Tiergarten der Klinik. Neben Eseln und Hunden zählen Pferde, Ziegen, Schafe, Meerschweinchen sowie zwei Lamas und ein Alpaka zu den tierischen Mitarbeitern der Westküstenkliniken.

Die Tiere werden zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Zum einen kann es darum gehen, über die Tiere einen Kontakt zu den Patientinnen und Patienten aufzubauen. Zum anderen können die Patienten mit den Tieren beispielsweise lernen, wieder Vertrauen zu fassen oder Verständnis für andere Wesen zu entwickeln.

Christina Freytag und Diotima Csipai machten deutlich, dass das mit den Tieren gut funktioniert, die Arbeit mit den Patienten aber auch für die Tiere anstrengend ist.

„Das ist richtig Arbeit für die Tiere und wir müssen nach der Behandlung ein richtiges Work-Out mit unseren tierischen Kollegen machen“, erzählt Christina Freytag.

Die Westküstenkliniken sind das einzige Krankenhaus in Schleswig-Holstein das in diesem großen Rahmen eine tiergestützte Therapie anbietet, und auch bundesweit gibt es eigentlich keine Klinik mit einem entsprechend umfassenden Tierpark. Der Grund dafür sind auch die Kosten. Denn die tiergestützte Therapie wird von den Krankenkassen nicht voll umfänglich bezahlt.

Daher hat der Förderverein die tiergestützte Therapie an den West­küstenkliniken zu einem Sonderprojekt auserkoren, das gesondert und fortlaufend gefördert werden soll. Vereinschef Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Sixtus Keck hatte sich dafür auf der Versammlung das einstimmige Einverständnis der Mitglieder geholt.

Neben der tiergestützten Therapie will der Förderverein in diesem Jahr aber noch ein weiteres Projekt an den Westküstenkliniken unterstützen. Für die Intensivstation soll ein so genanntes Bettfahrrad angeschafft werden. Das ist ein Gerät, mit dem die Muskulatur bettlägeriger Patienten gestärkt werden kann.

Der Leiter des WKK Vitalis-Therapiezentrum, Carsten Keil, stellte auf der Mitgliederversammlung das Bettfahrrad vor, das im Weaningbereich der Klinik bereits im Einsatz ist. Seine Notwendig­keit ergibt sich aus der medizinischen Tatsache, dass die Muskulatur bereits nach wenigen Tagen der Bewegungsunfähigkeit drastisch abbaut.

Das Gerät ist computergesteuert und passt sich bei Bedarf auch den Bewegungen der Patienten an, beziehungsweise unterstützt diese mit einem Elektromotor. Ein Bettfahrrad ist mit mehr als 8000 Euro deutlich teurer als ein normales Fahrrad oder sogar als ein E-Bike: „Diese Anschaffung ist nicht in dem üblichen Etat eines Krankenhauses von den Krankenkassen  vorgesehen, weswegen der Förderverein Spenden für das Gerät einsetzen  will“, so Prof. Keck.

Der ehemalige Küchenleiter und Fördervereinsmitglied Klaus Baston während der Versammlung mit Esel Greta.