07.11.2014

Gemeinsames Konzept für das WKK Brunsbüttel sichert medizinische Versorgung in der Region

Brunsbüttel – Die Zukunft des Westküstenklinikums Brunsbüttel und damit die medizinische Versorgung im südlichen Dithmarschen ist gesichert. Nach mehreren Verhandlungsrunden haben sich Vertreter des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung und des Westküstenklinikums (WKK) auf ein Konzept zum Umbau des Krankenhauses in ein Integriertes Versorgungszentrum (IVZ) geeinigt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute in Brunsbüttel unterzeichnet. „Gemeinsam mit allen Vertragspartnern haben wir jetzt für unseren Standort Brunsbüttel den Weg in die Zukunft geebnet“, freute sich WKK-Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre bei der Vorstellung des abgestimmten Konzepts. Auch Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST, zeigte sich von den Plänen überzeugt: „Wir bringen hier ein beispielhaftes Projekt auf den Weg, das die Existenz eines kleinen Krankenhauses durch mehr Wirtschaftlichkeit sichert und gleichzeitig neue Wege bei der Versorgung der Patienten beschreitet“, sagte der AOK-Chef stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen. Staatssekretärin Anette Langner betont: „Mit dem Projekt werden Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung überwunden. Damit tragen wir zu Sicherung der medizinischen Versorgung in der Region bei. Das Land kann dabei die förderfähigen Umbaukosten finanzieren“. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) unterstützt das Beschreiten neuer Wege bei der Patientenversorgung: "Viele reden nur über integrierte Versorgung, wir aber setzen sie gemeinsam in die Tat um. Für die KVSH kommt es nun darauf an, niedergelassene Ärzte aus der Region in das neue Versorgungskonzept einzubinden", sagte Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH.

Die Vereinbarung sieht die schrittweise Umstrukturierung des WKK Brunsbüttel vor, bei dem die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung reduziert werden. Neben den vorhandenen Abteilungen und den bereits im Hause tätigen, niedergelassenen Fachärzten werden weitere Kooperationen und Leistungen angestrebt. Dabei können zum Beispiel Patienten sowohl ambulant als auch stationär vom gleichen Arzt behandelt werden. Auch die neue Notaufnahme sowie eine Intermediate Care Station für Patienten, die einer besonderen Überwachung bedürfen, sind im Konzept fest verankert. Hinzu kommen zwei neue, an die Anforderungen angepasste, moderne Bettenstationen, auf denen insbesondere das Pflegepersonal besonders effektiv eingesetzt werden kann. Die Grund- und Regelversorgung wäre demnach auf einem qualitativ guten aber auch wirtschaftlichen Niveau. Schwere und komplizierte Fälle, die den Einsatz eines größeren Teams erfordern, werden hingegen verstärkt im WKK Heide versorgt.

Gegenüber früheren Konzepten, die eine längere Umbauphase vorsahen, sollen die Pläne bereits bis zum Jahr 2018 umgesetzt werden. Mit diesem klaren und verbindlichen Zeitplan besteht für alle Vertragspartner Planungssicherheit. Insbesondere für das WKK Brunsbüttel ergeben sich daraus eindeutige und zukunftsweisende Perspektiven. Das jetzt vereinbarte Modell erweitert den Handlungsspielraum für das Krankenhaus und minimiert Risiken. Nunmehr können unmittelbar die baulichen Planungen aufgenommen werden. „Das ist eine pragmatische Lösung, die an keine weitere Bedingung geknüpft ist. Wir sehen also deutlich: Alle ziehen an einem Strang“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH, Landrat Dr. Jörn Klimant.

Auch räumlich muss sich das WKK Brunsbüttel verändern. Zur Umsetzung des Konzeptes soll es einen Teil-Anbau sowie Umbaumaßnahmen im Inneren des vorhandenen Gebäudes geben. Damit sollen die Wege vereinfacht und die Strukturen verbessert werden. Die nach dem Krankenhausgesetz förderfähigen Investitionen wird das Land Schleswig-Holstein nach Abstimmung mit den Beteiligten übernehmen, während die Umbauten, die eher dem ambulanten Bereich zuzuordnen sind, aus eigener Kraft finanziert werden. Der WKK-Aufsichtsrat sowie auch der Kreis Dithmarschen als Träger der Krankenhäuser hatten dabei bereits im Vorfeld ihre Zustimmung signalisiert.

Vertragsunterzeichnung in Brunsbüttel (v. li.): WKK-Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre, Staatssekretärin Anette Langner, Landrat Dr. Jörn Klimant, Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST, Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH. (Foto: WKK/Kienitz)