Westküstenklinik hat ein Palliativzimmer eingerichtet - erheblicher Zuschuss vom Förderverein
Brunsbüttel - Die Leiden zu lindern, die Schmerzen zu bekämpfen und die letzte Lebenszeit so schön wie möglich zu gestalten - das ist die Aufgabe der Palliativmedizin. Denn trotz des medizinischen Fortschritts lassen sich nicht alle Krankheiten heilen. Bereits seit einigen Jahren werden die Grundsätze der Palliativmedizin bei der Behandlung von unheilbar erkrankten Patienten in der Abteilung für Innere Medizin der Westküstenklinik Brunsbüttel angewandt. Die Betreuung dieser Patienten und ihrer Angehörigen erfolgt durch ein kompetentes Team aus Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern und Physiotherapeuten. Mit dem Umzug einer Station der Inneren Abteilung auf die Station 3 sind die Möglichkeiten in der Betreuung nochmals deutlich verbessert worden.
Seit Kurzem steht ein eigenes "Palliativzimmer" zur Verfügung, in dem Patienten während ihres letzten Lebensabschnittes in einer geschützten und privaten Umgebung versorgt werden. Angehörigen ist es zu jeder Zeit möglich, bei dem kranken Familienmitglied zu sein. Zwar haben fast alle schwerkranken oder sterbenden Patienten den Wunsch, in der häuslichen Umgebung im Kreise ihrer Familie ihre letzten Lebenstage zu verbringen. Häufig ist dies jedoch aus unterschiedlichen Gründen, zum Beispiel aufgrund des Krankheitsverlaufs, nicht möglich. In diesen Fällen kann die weitere Versorgung des Patienten in der Abteilung für Innere Medizin in der WKK Brunsbüttel übernommen werden.
Durch eine großzügige Unterstützung des Fördervereins der Westküstenklinik in Höhe von 5000 Euro war es möglich, den neuen Raum ausgesprochen wohnlich zu gestalten. So konnten ein Fernseher, eine Musikanlage und ein Sofa beschafft werden. Darüber hinaus hat der Förderverein die Ausbildung von Anja Praetz zur Palliativ-Care-Schwester im vollen Umfange übernommen. Somit stehen auf der Station 3 zusammen mit der Stationsleitung, Ingrid Sultan-Petersen, zwei ausgebildete Palliativ-Care-Pflegekräfte zur Verfügung.
Grundsätzlich ist die Palliativmedizin keine "Sterbemedizin", sondern die Begleitung und sachkompetente Behandlung von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen. Sie soll in einer von Angst und Unsicherheit geprägten Zeit unter anderem ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit vermitteln, und zwar sowohl den Patienten, als auch den Angehörigen. Dies ist in dieser Phase eine bewusste Abkehr von der einseitigen, durch Technik dominierten Apparatemedizin hin zu einer dem Menschen zugewandten Behandlung. Auch das Team der Westküstenklinik fühlt sich daher dem Hauptgedanken von Cicily Saunders verpflichtet, die 1967 in London das St. Christophers Hospiz gründete und damit die Palliativmedizin aus der Taufe hob: "Nicht dem Leben mehr Zeit geben, sondern der Zeit mehr Leben."