Heide - Auf dem MTA-Kongress in Kassel sind sieben Schülerinnen der Dr. Gillmeister-Schule mit dem MTA-Preis 2011 ausgezeichnet worden. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird jährlich an eine Arbeitsgruppe von künftigen Medizinisch-Technischen Assistentinnen und Assistenten verliehen. In etwa 1000 Arbeitsstunden, die meisten davon in der Freizeit, hat die Gruppe untersucht, ob und inwiefern die Beschaffenheit der Mundschleimhaut mit dem weiblichen Zyklus zusammenhängt.
"Die Schülerinnen haben dabei gezeigt, dass sie eigenständig wissenschaftlich arbeiten können. Und das Ergebnis kann sich durchaus mit entsprechenden Hochschularbeiten vergleichen lassen", freut sich Kursleiter Wolfgang Klein-Kühne, der die künftigen MTA zu dem Thema und der Teilnahme am Wettbewerb ermuntert hatte. Auch Schulleiter Dr. Harri Heise und Angelika Nicol, Leiterin des Bildungszentrums für Berufe im Gesundheitswesen, zu der die Dr. Gillmeister-Schule gehört, zeigten sich hoch erfreut über die Leistung und den Preis.
Bereits im vergangenen Herbst hatten Linda Fischer, Charlotta Pagel, Carina Carstensen, Claudia Lahrssen, Ulrike Müller, Johanna Puls und Sarah Studt damit begonnen, ihren Mitschülern einmal wöchentlich einen Abstrich der Mundschleimhaut zu entnehmen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage: "Kann man die Zyklusphase einer Frau durch die Betrachtung ihrer Mundschleimhaut bestimmen?" Als Kontrollgruppe wurden auch Männer untersucht. Das ehrliche Ergebnis: Zwar ließen sich Schwankungen beim Auftreten bestimmter Zellen nachweisen, jedoch nicht mit dem weiblichen Zyklus in Einklang bringen.
Das Ergebnis brachten Linda Fischer und Charlotta Pagel so eindrucksvoll zu Papier, dass die Jury von der Forschungsarbeit restlos überzeugt werden konnte. Sie zeigte sich vor allem davon beeindruckt, dass die Schülerinnen alle Abstriche selbst entnahmen und im Labor auswerteten. Damit unterschied sich die Arbeit von vielen rein theoretischen Eingaben anderer Gruppen. Der MTA-Preis wird von der Eppendorf AG, Hamburg, gesponsert und alle zwei Jahre im März auf dem MTA-Kongress in Kassel verliehen.
Die sieben jungen Frauen wollen den Preis übrigens nicht für sich behalten, sondern für den Abschlussball Ihres Jahrgangs spenden. "Immerhin haben alle unsere Mitschülerinnen und Mitschüler geholfen, indem wir mehrere Male einen Abstrich bei Ihnen entnehmen durften", begründeten sie ihren Entschluss.