Heide – Das Westküstenklinikum Heide bekommt eine eigene Palliativstation mit sechs Betten. Dazu wird ab Oktober direkt neben der Station G 3 das Gebäude aufgestockt. Die Station wird unter anderem aus fünf Patientenzimmern, einem Zimmer für Angehörige, einem gemütlichen Wohnzimmer mit Wintergartencharakter, einer Küche und einem Raum der Stille bestehen. Die Baukosten betragen 1,1 Millionen Euro, von denen das Westküstenklinikum 680.000 Euro aus Eigenmitteln beisteuert. Der Rest wird von der schleswig-holsteinischen Landesregierung zur Verfügung gestellt.
„In Dithmarschen und den angrenzenden Regionen leben viele Menschen mit unheilbaren Erkrankungen. Wir wollen den Betroffenen und ihren Angehörigen mit der Palliativstation einen Ort geben, an dem sie in schwierigen Phasen ihrer Erkrankung besondere Voraussetzungen finden, um ihre Lebensqualität zu verbessern“, erläutert Dr. Dieter Mustroph, Palliativmediziner und onkologischer Oberarzt in der Medizinischen Klinik.
„Wir streben neben der kompetenten medizinischen und pflegerischen Versorgung auch eine psychosoziale und spirituelle Begleitung der Angehörigen an, aber auch eine wertschätzende Begleitung der Betroffenen in der Sterbephase“, fasst Doris Ziessow, Stationsleiterin und Palliativpflegefachkraft sowie Vorsitzendes des WKK-Ethikkomitees, wichtige Ziele zusammen. Dabei werde verstärkt Wert auf eine professionelle Zusammenarbeit aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen gelegt.
Zum Team gehören dabei unter anderem Ärzte, Pflegefachkräfte, Psychologen, Therapeuten, eine Seelsorgerin und auch eine Sozialarbeiterin. Darüber hinaus war bei der Planung auch der Freundeskreis Hospiz Dithmarschen, sowie der Hospizdienst Eiderstedt von Anfang an beteiligt; darüber hinaus besteht eine langjährige, gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus, den weiterbehandelnden Ärzten und den Vereinen.
Zum Personal, das nach Inbetriebnahme der Station weiter aufgestockt werden soll, gehören bereits heute qualifizierte Fachkräfte. So haben bereits mehrere WKK-Ärzte die Zusatzqualifikation „Palliativmedizin“ erworben. Zudem liegt eine Weiterbildungsermächtigung für Palliativmediziner in vollem Umfang vor. Im Bereich der Pflege haben mittlerweile drei Pflegekräfte die spezielle „Palliativ Care“-Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen.
Grundsätzlich geht es in der Palliativmedizin um die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, die jedoch auch mehrere Jahre betragen kann. Ziel der Therapie ist, dass der Patient besser und möglichst beschwerdearm leben kann. Dies schließt die körperlichen Beschwerden wie Schmerzen und Atemnot ebenso ein wie die psychischen, sozialen und spirituellen Probleme. Ein weiteres Ziel ist, das Sterben für den Patienten würdevoll zu gestalten und dabei die Angehörigen liebevoll zu begleiten. Aber: Bei der Palliativstation handelt es sich nicht um ein Hospiz. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten mit dem Ziel, ihn wieder in das häusliche Umfeld zu den Angehörigen und in die Weiterbetreuung durch die bewährten Hausärzte entlassen zu können.