Mit einem Aktionsnachmittag am Sonntag, 17. November, will das Team des Perinatalzentrums der Westküstenkliniken auf die Belange von Frühgeborenen und auf die Bedeutung des Heider Zentrums für die Versorgung von Kindern und Schwangeren an der gesamten schleswig-holsteinischen Westküste hinweisen. 

Das Datum ist mit Bedacht gewählt. Denn am 17. November ist Welt-Frühgeborenen-Tag, an dem rund um den Globus mit verschiedenen Aktionen auf die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam gemacht wird. So werden beispielsweise öffentliche Gebäude in Lila, der Farbe des Aktionstages angestrahlt. Auch in Heide war das in den vergangenen Jahren so. 

„In diesem Jahr wollen wir den Tag nutzen, um mit einer größeren Aktion auf die Bedeutung unseres Zentrums für die Versorgung von Frühgeborenen und Frauen mit einer Risikoschwangerschaft an der gesamten schleswig-holsteinischen Westküste hinzuweisen“, sagen der Leiter des Perinatalzentrums, Dr. Reinhard Jensen, und der neue Chefarzt der Frauenklinik am WKK Heide, PD Dr. Dominique Finas. 

Durch die immer weiter verschärften Strukturvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sehen die Mediziner den Bestand des seit nunmehr 20 Jahren bestehenden Zentrums der höchsten Versorgungsstufe bedroht. Unter anderem ist die Mindestfallzahl für die Behandlung von Kindern unter 1250 Gramm auf 25 erhöht worden. Die konsequente Umsetzung dieses Beschlusses würde eine Reduktion der bisher fünf Zentren im Land auf nur noch zwei bedeuten. Für 2025 haben die Krankenkassen Heide den Fortbestand des Level 1 Zentrums erneut bestätigt. Aber was wird 2026?

„Ein Perinatalzentrum leistet mehr als die Versorgung der Frühgeborenen. Unser Ziel ist es, Frühgeburten zu verhindern oder soweit wie möglich zu verzögern“, erklärt PD Dr. Dominique Finas. „Und in den meisten Fällen gelingt das auch. Auf ein Frühchen unter 1250 Gramm kommen ungefähr sechs bis acht Frauen, bei denen durch unsere Arbeit eine Frühgeburt oder eine extreme Frühgeburt verhindern werden konnte.“

Für Heide bedeutet das konkret: Neben den 18 Kindern, die 2023 im Perinatalzentrum versorgt worden sind, wurden auch mehr als 120 Frauen mit einer Risikoschwangerschaft aus Dithmarschen und auch aus Nordfriesland versorgt.

„Das Perinatalzentrum in Heide ist daher für uns in Nordfriesland wichtig. Wir arbeiten eng mit den Kollegen in Heide zusammen“, sagt auch die neue Chefärztin der Klinik für Gynäkologie am Klinikum Nordfriesland, Lena Jessen. Sie wird daher auch am 17. November zu dem Aktionstag nach Heide kommen.

Die Klinik in Heide hat nicht nur für die Risikoschwangeren aus Nordfriesland eine wichtige Bedeutung. Das Team aus pädiatrischen Intensivmedizinern und Neonatologen um Dr. Reinhard Jensen stellt auch die kinderärztliche Versorgung für die Geburtshilfe im Nachbarkreis sicher und eilt in Notfällen per Notarztwagen von Heide nach Husum. Dafür steht seit Jahren ein extra eingerichteter Rufdienst, besetzt durch erfahrene, fachärztliche Kollegen, 365 Tage im Jahr bereit. Auch diese gut eingespielte Notfallversorgung stünde vor dem Aus, wenn Heide nicht mehr ein Level 1-Zentrum wäre. 

Über all diese Aspekte will das Team um Dr. Jensen und PD Dr. Finas am 17. November von 16 bis 18 Uhr in Gesprächen informieren.

„Wir wollen aber auch unsere gute Arbeit und unser Team aus Pflegekräften und Hebammen vorstellen, das gerade in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen ist“, so die beiden Mediziner.  

Darüber hinaus wird es an dem Aktionstag die Möglichkeit geben, in die Fahrradpedale zu treten, um symbolisch den Strom für die Bestrahlung des Gebäudes zu generieren. Außerdem werden Waffeln und Kakao angeboten und es gibt Gelegenheit sich über das Perinatalzentrum zu informieren.

„Wir freuen uns, wenn viele Interessierte kommen und sich über unsere Arbeit informieren,“ sagen Dr. Reinhard Jensen und PD Dr. Dominique Finas.