Heide - Das Westküstenklinikum Heide hat als einziges Klinikum der Westküste ab 1. April 2006 wieder Verträge mit den Universitäten in Kiel und Lübeck als Akademisches Lehrkrankenhaus abgeschlossen. Damit tragen die Medizinischen Fakultäten der Universitäten Kiel und Lübeck dem hohen medizinischen Leistungsniveau und dem Engagement in der Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr in 28 Jahren Rech-nung.
Die Verträge mit allen Akademischen Lehrkrankenhäusern waren seitens des Kultusministeriums zum 31. März 2006 gekündigt worden. Das Westküstenklinikum Heide hatte erstmals 1978 mit der Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr begonnen und war nach einer kurzen Zeit bereits Akademisches Lehrkrankenhaus der beiden Medizinischen Fakultäten der Universitäten Kiel und Lübeck. Heute sind Heide und Itzehoe die einzigen Kliniken, die in Schleswig-Holstein mit beiden Medizinischen Fakultäten Verträge zur Ausbildung abgeschlossen haben.
Gliederung des Praktischen Jahres (PJ)
Das Praktische Jahr (PJ) des Medizinstudiums schließt sich an ein mindestens fünfjähriges - vorwiegend theoretisches - Studium an. Die Zulassung und Einteilung der Studenten erfolgt durch das jeweilige Dekanat der Universität. Das PJ gliedert sich in Ausbildungsabschnitte von je 16 Wochen in den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie und wahlweise in einem der übrigen klinisch-praktischen Fachgebiete (so genannte Wahlfächer).
Während des Praktischen Jahres (PJ) sollen die Studierenden, die im vorhergehenden Studium erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten unter der Aufsicht von erfahrenen Lehrbeauftragten (Chefärzten) vertiefen und erweitern. Das PJ ist somit integraler Teil des Studiums, erst nach Abschluss des PJ erfolgt das abschließende Staatsexamen und bei erfolgreicher Prüfung die Approbation. Die Lehr- und Lernziele des PJ werden durch die Medizinische Fakultät bestimmt und sind im PJ-Curriculum niedergelegt.
Organisation des PJ am Westküstenklinikum Heide
Koordinator der studentischen Ausbildung am Westküstenklinikum ist PD Dr. Tilman von Spiegel, der Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide.
Neben der Inneren Medizin (Chefarzt Prof. Dr. Fritz Sixtus Keck) und der Chirurgie (Chefarzt Prof. Dr. Friedrich Kallinowski/ Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Luitjens) - den Pflichtfächern - sind folgende Wahlfächer beteiligt:
- Anästhesie und Intensivmedizin ' Chefarzt PD Dr. Tilman von Spiegel
- Geburtshilfe/ Gynäkologie ' Chefarzt Dr. Thomas Kunz
- Neurochirurgie ' Chefarzt Dr. Hartmut Wiegand
- Pädiatrie ' Chefärztin PD Dr. Christiane Seitz
- Psychiatrie und Psychotherapie ' Chefarzt Dr. Thomas Birker
- Radiologie ' Chefarzt Dr. Bruno Jagalla
Insgesamt sind in den vorgenannten Kliniken 42 Studentenplätze vorhanden; somit könnten bei maximaler Auslastung 126 Studenten/Jahr ihr Trimester im Westküstenklinikum Heide absolvieren.
Die Studenten werden im Westküstenklinikum Heide nicht nur patientennah und damit in der Praxis ausgebildet, sondern erhalten ein regelmäßiges fachbezogenes Fortbildungsprogramm und darüber hinaus ein übergeordnetes, fachunabhängiges Angebot am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen. Das Ziel der Ausbildung in Heide besteht nicht zuletzt auch darin, die Studenten für die Abschlussprüfung ihres Studiums so vorzubereiten, dass sie möglichst optimale Chancen haben diese zu bestehen.
Das Westküstenklinikum Heide bietet den Studenten in ihrer Ausbildung freie Unterkunft und Verpflegung sowie einen Fahrkostenzuschuß.
Der Abschluss von entsprechenden Verträgen mit den Fakultäten der Universitäten Kiel und Lübeck ist eine Anerkennung für das langjährige Bemühen des Westküstenklinikums Heide um eine hochwertige Ausbildung und medizinische Qualität des Hauses.
Für das Westküstenklinikum bedeutet die Ausbildung von Studenten, dass die Mitarbeiter ihre eigene Qualifikation auf einem hohen Niveau halten müssen und betrachtet darüber hinaus die Anwesenheit von Studenten als Möglichkeit, medizinischen Nachwuchs für das Klinikum in Heide zu gewinnen. Insofern ist der Titel Akademisches Lehrkrankenhaus zwar eine hohe Wertschätzung der Universitäten, jedoch auch eine Personalmarketingmaßnahme für die Gewinnung von Nachwuchskräften.
13.04.2006